Unsere Projekte

Hier findet ihr eine Übersicht unserer aktuellen Projekte:

Unser Container zu Zeiten der Corona Pandemie

Ziporah’s Rückblick:

Wir hatten überhaupt nicht erwogen, wie schwierig oder wie einfach das wäre. Im Jahr 2020 fingen wir mit der Containersuche an. Zwei Optionen: 1. mieten oder 2. kaufen. Beide Optionen waren unterm Strich gleich teuer. Wir fanden es super, einen eigenen 40 FT-Container zu besitzen und selber zu beladen. Um den Container zu beladen brauchten wir viel Zeit, denn wir waren beide noch berufstätig. Viele liebe Menschen haben uns unterstützt. Wir bekamen Sachspenden wie Möbel, Lampen, Bekleidung, technisches Zubehör, Geschirr, Küchenutensilien und vieles mehr. Alles was geeignet war, haben wir eingeladen. In ein paar andere Dinge haben wir investiert und sie ebenfalls mit verladen.

 

Im November 2020 waren wir soweit, den Container zu verschiffen, und hier in Bremen ging es mit CORONA los. Zu Weihnachten erhielt ich aus Tansania alarmierende Bilder meines Bruders Benjamin. Das sah nicht gut aus.  Am 29.12.2020 erreichte der Container den Hafen von Dar es Salaam. Ich hatte noch 10 Tage Resturlaub vom 10.-20. Januar 2021. So entschloss ich mich, nach Tansania zu fliegen aus zwei Gründen: um meinen kranken Bruder zu sehen und die Gelegenheit zu ergreifen, bei der Container-Abwicklung dabei zu sein. Mit dem Container ging es alles andere als reibungslos und beträchtliche Extrakosten kamen auf uns zu. Das „Seal Code“ am Container stimmte nicht mit den Angaben auf den Frachtpapieren überein. Ein Zollbeamter musste das Siegel brechen, ich als Eigentümerin habe den Inhalt identifiziert und der Container wurde neu deklariert. Die Spediteure haben den Fehler gemacht und wir mussten 500 € Strafe zahlen. Dazu noch extra Standgeld usw.

 

Und jetzt: wohin mit dem Container? Was machen wir mit den Sachen? Verkaufen – die Zeit dafür hatte ich nicht. Es ist sowieso teilweise aufwendig und kompliziert, den Inhalt fachgerecht zu installieren, denn Sachen wie Tische und andere Möbel haben wir auseinandergebaut um keinen Zentimeter im Container zu verschenken. Plötzlich musste ich alleine entscheiden. Die Stimmen, den Container zu verkaufen, gaben mir keinen Trost. Alles wurde sehr bitter für mich. Wie teuer sollte ich einen Teller verkaufen, um die entstandenen Kosten zu decken??

 

Eine Lösung musste her. Ich betete. Alle Türen schienen zu zu sein. Folgende Optionen gingen mir durch den Kopf:

  • Diesen Container auf meinem Grundstück in Dar es Salaam dauerhaft abzustellen. Aber das wäre riskant, denn für die Hauptstraße gibt es Erweiterungspläne. Früher oder später wird mein Grundstück wohl verkleinert werden.
  • Zweite Möglichkeit: den Container per LKW nach Badugu zu bringen (am Viktoriasee). Das Problem ist die schlechte Zufahrtstraße bis zu meiner Eltern Grundstück.
  • Dritte und einfachste Möglichkeit ist: ein geeignetes Grundstück mit allen Voraussetzungen zu kaufen! Als Übergangslösung war das Haus in Dar es Salaam jedoch als Zwischenlagerungsplatz geeignet. Mit viel Aufwand und diversen Versuchen mit verschiedenen Kränen ist es schließlich gelungen, den Container in Dar es Salaam auf meinem eigenen Grundstück abzustellen. Eine Mauer musste abgerissen werden und die schöne große Bambuspflanze hat es nicht überlebt, aber die Box hat ein sicheres Zwischenlager gefunden.

Im Oktober 2020 gab ich an Pendo den Auftrag, ein Stück Land am Victoria See zu suchen, welches wir kaufen können. Ich beschrieb ihr genau, was ich mir vorstellte und sie ließ sich inspirieren von meinen Wünschen. Es hat nicht lange gedauert und sie fand ein wunderbares Grundstück im ländlichen Gebiet nahe des Viktoriasees. Es liegt direkt an der zwar unbefestigten, aber gut befahrbaren Zufahrtstraße. Wir durften es für 6 Millionen kaufen (Tsh) – umgerechnet sind das ca. 2.700,- € Kaufpreis. Friede kehrte ein in mein Herz, Freude und Motivation für die nächsten Schritte.

 

Nun, was wollen wir da? Container abstellen und dann?

Die Vorbereitung nimmt ihren Lauf von 2021 bis Juni 2022 durch Pendo. Eine Frau, die noch nie ein Haus gebaut hat, ohne großartige Bildung. Zu dem Zeitpunkt arbeitslos, geschieden und Mutter von zwei Töchtern. Für mich ist sie eine Stütze, und vertrauenswürdig. Die einzige finanzielle Quelle ist mein Gehalt aus Deutschland. Hier tobte die Corona-Pandemie und jegliche Aktivität beschränkt sich praktisch auf das Home-Office…

 

Meine Aufgabe von hier (Bremen) aus:

  • Pendo aufzubauen, ihr Selbstwertgefühl zu stärken, sich in einer männerdominierten Gesellschaft zu behaupten.
  • Ihr ein sicheres Einkommen zu garantieren und einander zuzuhören, für einander zu beten, miteinander zu diskutieren, Warnsignale zu erkennen, Chancen zu ergreifen, Neues auszuprobieren, Lösungen zu erarbeiten.
  • Alle Anweisungen zwischen Pendo und mir liefen per WhatsApp, auch Fotoberichte, kleine Videos und der Mobile Money Transfer.
  • Ich brauchte länger als ein Jahr, um das neu erworbene Grundstück mit Pendo’s Hilfe für den Container vorzubereiten und gleichzeitig landwirtschaftliche Probepflanzungen einzuleiten. So hatten wir schon einiges geerntet: Sonnenblumen, Mais, Bohnen, Zucchini, Passionsfrüchte und so manches Gemüse. Auch diverse Moringa-Bäume wachsen wunderbar auf dem Land.
  • Wichtig war es, eine Container-Plattform zu bauen. Also haben wir gleich ein Fundament gießen lassen um auch ein kleines Häuschen zu bauen für Pendo und eine/n Angestellte/n.
  • Im Mai 2022 waren wir dann so weit, den Container von der Hafenstadt Dar es Salaam nach Mwanza am Viktoria See überführen zu lassen.
  • Pendo hatte die Aufsicht und sie managte das Projekt! Sie beschäftigte auch unsere Nachbarin (Mutter von Paulo und Prisca). Paulo, das Kind unserer Nachbarin, litt unter einer Blutarmut-Krankheit, wir konnten nicht weggucken und zahlten für Diagnose und Behandlungskosten (Paulo hat nicht überlebt)…
  • Im Januar 2023 stirb Prisca mit nur 2 Jahren weil sie ihrer Mama hinterherlief, und sie ertrank im Wasserloch auf dem Weg zum Reisfeld (KITA gibt es nicht)…
  • LEUTE, LASST UNS WAS TUN FÜR DIESE REGION!

Aktuelle Überlegungen:

Bis heute ist der Container noch immer beladen. Erst wenn wir wieder vor Ort sind, werden wir den Inhalt sortieren, einsetzen, verteilen. Was können wir mit diesem Container alles machen, wenn er leer ist? Vieles. Zum Beispiel:

  • Für Sonntags – eine Gottesdienst-/Predigt-Plattform, Kirchenchor
  • Eine ländliche ambulante Container-Klinik in Zusammenarbeit mit Ärzten ohne Grenzen (?)
  • Einen Treffpunkt schaffen für Frauen ohne Arbeit, zur gemeinschaftlichen Entwicklung kleiner Geschäftsideen wie z.B. fermentierte Getränke herstellen (Kombucha), Moringablätter ernten und verarbeiten usw.
  • Wohnraum schaffen durch entsprechendes Umbauen.
  • Einen Laden einrichten.
  • Eine Werkstatt einrichten, als Lagerraum nutzen.

Unsere Aktivitäten in dieser ländlichen Region Tansanias sind eindeutig darauf ausgelegt, etwas Gutes, Nachhaltiges und Sinnvolles zu schaffen. Als Einnahmequelle in dieser tropischen Region gibt es nur die Landwirtschaft. Landwirtschaftliche Erträge aber sind nicht garantiert. Aufgrund des Klimawandels fehlt oft der Regen oder es gibt zu viel davon. Armut bedingt Ernährungsdefizite, besonders gefährdet sind Kinder im Alter von 1-4 Jahren. Der Anbau von Moringa in Mischkultur mit anderen Nutzpflanzen kann ganz viel Gutes bewirken für die Region und darüber hinaus.

 

Die Entwicklung unseres Gesamtprojektes:

  • Wichtig ist die Zusammenarbeit mit der dörflichen Gemeinschaft.
  • Wasserversorgung durch Brunnenbau zu gewährleisten / 2023 = HURRA – unser Brunnen ist fertig!
  • Eine Solaranlage zur Stromversorgung muss noch angeschafft werden.
  • Artgerechte Tierhaltung: Hühnerstall & Schweinehaus haben wir errichten lassen.
  • Moringa Bäume zu pflanzen macht für uns Sinn, denn dadurch können wir vielen Herausforderungen begegnen. Wir sind dabei – das läuft!
  • Sobald wir eine Ölpresse finanzieren können, werden wir mit der Produktion kaltgepressten Moringaöls beginnen – unser Herzensprojekt: jährlich mindestens eintausend Moringa-Bäume in der Region anzubauen.
  • Aufklärungsarbeit in der Nachbarschaft, in den Kirchengemeinden und Schulen.
  • Haupthaus: (Grundgedanke: Erholungsorte wie Krelingen und Wüsting oder Loitz…)
    • Tagungsstätte? Bildungsstätte? KiTa? Klinik? Vieles ist möglich.
    • Unterkünfte für Gäste schaffen und privaten Wohnraum errichten.
    • Das Fundament für das geplante Hauptgebäude ist bereits vorhanden.

Jetzt geht es uns erst einmal darum, das Crowdfunding erfolgreich zu bestreiten. Mit der Produktion von Pflanzenöl aus den Samen des Moringa-Baumes wäre ein großer Schritt gemacht zur Finanzierung aller unserer weiteren fairen und nachhaltigen Projekte in Tansania.

https://www.startnext.com/tansaland

Bitte schaut Euch unsere Crowdfunding-Kampagne an, der Link oben führt Euch dort hin. Bis zum 31. Mai 2023 laden wir Euch ein, ein Dankeschön auszuwählen und unser Projekt „MORINGAWOHL – Wohl für alle!“ zu unterstützen.

Unser Bürgermeister Dr. Bovenschulte hat am 2. Mai persönlich die Finanzierungsphase eingeläutet.